In mehreren Gedenkfeiern gedachten Bürgerinnen und Bürger in Gudensberg am Volkstrauertag der Millionen Toten aus zwei Weltkriegen. In den Reden schlugen die Redner den Bogen in die Gegenwart und mahnten eine aktive Friedensarbeit sowie Gewaltverzicht an. An der zentralen, allerdings von nur wenigen Teilnehmern besuchten Gedenkfeier im Kulturhaus Synagoge wirkten Schülerinnen und Schüler der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) mit, trugen Gedichte und Texte vor und schilderten ihre Erlebnisse bei einem Schüleraustausch in der polnischen Partnerstadt von Gudensberg, Jelcz-Laskowice.
Die vielfältigen partnerschaftlichen Beziehungen zu Kommunen in Polen und Ukraine stellte daher auch Gudensbergs Bürgermeister Frank Börner in den Mittelpunkt seines Beitrages: „So, wie sich Deutschland und Frankreich nach 1945 für immer versöhnt haben, möchten wir durch unsere kommunalen Partnerschaften zur Aussöhnung beitragen. Die vielen Millionen Opfer der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts gebieten es, dass wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten für den Frieden einsetzen.“ Die Partnerschaftsarbeit mit den beiden Partnerstädten in Polen und der Ukraine sei daher praktische Friedensarbeit, in die die jüngere Generation einbezogen werden müsse, erklärte das Stadtoberhaupt.
Mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen begann vor 80 Jahren der Zweite Weltkrieg, der 60 Millionen Opfer forderte und einen verwüsteten Kontinent hinterließ.
Der Musiker Andreas Olbrich begleitete die Veranstaltung mit Anti-Kriegsliedern. Die Veranstaltung im Kulturhaus Synagoge schloss mit einer Kranzniederlegung am Alten Friedhof. Auch in den Gudensberger Stadtteilen fanden Gedenkfeiern statt.