„Die Physiker“ – Theaterworkshop an der GAZ
… und Theaterbesuch am Abend
Theaterpädagogin Sabine Koller und zwei ihrer Kolleginnen vom Staatstheater Kassel, welches ein Kooperationspartner der Gesamtschule Gudensberg ist, hielten am 26. April einen Workshop in der GAZ ab, bevor es dann am Abend für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a, 10a und 10c zum Theaterbesuch nach Kassel ins Schauspielhaus ging.
Die Klasse 9a hatte im Deutschunterricht mit ihrer Lehrerin Susann Sabine Meyer die Komödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt durchgenommen, d. h. neben dem Lesen des Werkes gab es zahlreiche Möglichkeiten, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Von Lese- und Schreibaufgaben über Rollenspiele und Audioaufnahmen – die Schüler hatten viel zu tun, bevor schließlich eine Arbeit zu diesem Thema geschrieben wurde.
Über Theater-Vorerfahrungen verfügen in der Klasse nur wenige Jugendliche, nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass während der Corona-Zeit Theaterbesuche nicht möglich waren. Erstaunlich, wie viele Berufe man am Theater ausüben kann, es gibt dort eine Schneiderei, eine Hutmacherei und vieles mehr – und der Technikbereich ist enorm wichtig, „Das Angebot ist sehr groß“, schilderte Sabine Koller.
Die Klasse erhielt im Workshop etliche Informationen zur Erarbeitung des Bühnenstücks im Schauspielhaus. Der belgische Regisseur Stef Lernous hat ganz eigene Ideen einfließen lassen, so spielt das Stück beispielsweise im Schwimmbad, was nur einen Vorgeschmack auf die Absurdität der Umsetzung lieferte.
Schon ging es daran, selbst tätig zu werden – in einer Art Aufwärmtraining setzten die Schülerinnen und Schüler Laute, Wörter und Bewegung um, es wurden anschließend Szenentexte verteilt, die sie in verschiedenen Gruppen erarbeiteten, Texte aus dem Stück. Improvisation bei der Umsetzung, das Ausprobieren der Körpersprache, des Stimmeinsatzes und vieles mehr wurde angegangen. Es wurde viel gelacht und man hatte sichtlich Spaß an der Bearbeitung. Wie schnell verging die Doppelstunde …
Die Aufführung im Schauspielhaus an diesem Abend stellte für viele Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung dar – mit ABSURDEM THEATER hatte man noch keinerlei Erfahrung und es fiel nicht unbedingt leicht, den Sinn (oder ‚Unsinn‘) des Stückes zu durchschauen. Im Deutschunterricht wurde am nächsten Tag noch einmal über den Theaterabend gesprochen. Das Stück erhielt sehr verschiedene Beurteilungen, von „Nichts für mich!“ über „Komisch, aber auch sehr ideenreich.“ Bis hin zu „Gut.“ gab es die verschiedensten Rückmeldungen. Die Leistungen der Schauspielerinnen und Schauspieler wurden jedoch allgemein besonders hervorgehoben, einfach großartig, was in dieser Hinsicht geboten wurde! Und dass es diesen Theaterworkshop am Vormittag gab, war ein eindeutiger Gewinn.
Alle Fotos: S. Meyer